Willkommen zum dreiteiligen Workshop: Redmine 4. Ich habe mir überlegt, ich mache einen kleinen Redmine-Einsteigerkurs. Dieser geht über drei Kapitel:
- Redmine 4 installieren (in meinem Fall auf FreeBSD 13)
- Redmine 4 für Administratoren (GUI)
- Redmine 4 für Benutzer (GUI)

In diesem Video und Blog-Artikel geht es darum, wie man Redmine einfach installieren kann. Ich setze dafür folgendes voraus:
- Du hast ein lauffähiges und vollständig gepatchtes FreeBSD 13 (oder neuer)
- Du hast einen lauffähigen PostgreSQL-Server (wie das geht, erfährst du hier und hier)
- Nameservereinträge sind bereits vorhanden (in meinem Fall heißt mein Host redmine.gug-it.gg, welchen ich hier auch in der Beschreibung überall nutze. Das musst du natürlich anpassen!)
So wird es gemacht
Erstelle einen Datenbankbenutzer. Wie das bei deiner PostgreSQL-Version geht, entnimmst du den Manuals. Achte darauf, dem Benutzer ein verschlüsseltes Kennwort zu geben. Ich habe noch ein (uraltes) PostgreSQL 9.5 auf meiner Testmaschine laufen (du solltest hoffentlich was neueres haben), und da geht es so:
1 | createuser -E -P redmine |
Dann erstellst du noch die Datenbank, was bei mir so geht:
1 | createdb -E unicode -O redmine redmine |
und vergisst natürlich nicht den Eintrag in der pg_hba.conf
1 | host redmine redmine 192.168.0.168/24 password |
Denke daran, Datenbanknamen, Datenbankbenutzer und IP anzupassen!
Ich nutze Apache in der Version 2.4. Wenn du was anderes benutzt, dann musst du leider schauen, wie du es ans Rennen bekommst. Ich installiere also alle benötigten Pakete:
1 | pkg install redmine4 apache24 ap24-mod_fastcgi fcgi-devkit postgresql14-client |
In der httpd.conf (/usr/local/etc/apache24) setzt du, wenn du es noch nicht getan hast, den Servernamen sowie die E-Mail-Adresse (wobei die auch im VHost eingerichtet wird). Weiterhin entfernst du bei den Zeilen:
1 2 3 | LoadModule rewrite_module libexec/apache24/mod_rewrite.so LoadModule fastcgi_module libexec/apache24/mod_fastcgi.so Include etc/apache24/extra/httpd-vhosts.conf |
die Raute (#) vorne, so dass die Zeilen genutzt werden innerhalb der Konfiguation. Und der aufmerksame Leser weiß es: ich nutze hier jetzt im Beispiel kein SSL! Bitte mache das, und mache das auf jeden Fall, wenn Redmine im Internet hängt! Das wäre jetzt einfach nur zu aufwendig für das Tutorial.
Server-Kram liegt bei mir unter /server. Web-Kram dementsprechend unter /server/web/<sld>/<t(hird)ld>. Passe die Konfiguration bei dir an. Dementsprechend richte ich das Verzeichnis folgendermaßen ein:
1 2 | mkdir -p /server/web/gug-it && chown -R www:www /server/web/gug-it ln -s /usr/local/www/redmine /server/web/gug-it/ |
Dann bearbeite ich die Datei /usr/local/etc/apache24/extra/httpd-vhosts.conf (du hoffentlich /usr/local/etc/apache24/extra/httpd-ssl.conf). Da füge ich folgenden Eintrag hinzu:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 | <VirtualHost *:80> ServerName redmine.gug-it.gg ServerAdmin thorsten@tgeppert.de DocumentRoot "/server/web/gug-it/redmine/public" FastCgiServer /server/web/gug-it/redmine/public/dispatch.fcgi -idle-timeout 120 -initial-env RAILS_ENV=production -initial-env PATH=/usr/local/bin -processes 2 <Directory /server/web/gug-it/redmine/public> AddHandler fastcgi-script fcgi Require all granted AllowOverride all Options +FollowSymLinks +ExecCGI RewriteEngine On RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f RewriteRule ^(.*)$ dispatch.fcgi </Directory> ErrorLog "/var/log/redmine.gug-it.gg-error_log" CustomLog "/var/log/redmine.gug-it.gg-access_log" common </VirtualHost> |
Dann kopiere ich noch die dispatch.fcgi (wir nutzen FastCGI) an die richtige Stelle und mache sie ausführbar:
1 2 | cp /usr/local/www/redmine/public/dispatch .fcgi.example /usr/local/www/redmine/public/dispatch .fcgi chmod +x /usr/local/www/redmine/public/dispatch .fcgi |
Jetzt geht es an die Netzwerkkonfiguration. Die Daten dazu liegen dir hoffentlich vor.
1 | cp /usr/local/www/redmine/config/database .yml.sample /usr/local/www/redmine/config/database .yml |
Die bearbeiten wir dann mit dem Editor unserer Wahl und geben die richtigen Daten ein:
1 2 3 4 5 6 7 8 | production: adapter: postgresql database: redmine host: thorsten.jails.gug-it.gg username: redmine password: "redmine" # Use "utf8" instead of "utfmb4" for MySQL prior to 5.7.7 encoding: utf8 |
Nicht vergessen, ich nutze PostgreSQL. Wenn du MySQL oder anderes nutzt, musst du das natürlich beachten! Mein Datenbankserver liegt auf „thorsten.jails.gug-it.gg“.
Als nächstes müssen wir noch ein paar Module zu unserem Redmine hinzufügen. Wir erstellen im Verzeichnis /usr/local/www/redmine die Datei Gemfile.local mit folgendem Inhalt:
1 2 | gem 'pg' gem 'fcgi' |
und führen dann folgende Befehle aus:
1 2 3 4 5 | bundle install rake generate_secret_token setenv RAILS_ENV production rake db:migrate rake redmine:load_default_data |
Um Dateiuploads durchführen zu können, müssen wir noch die Datei configuration.yml anlegen. Dazu kopieren wir die Example-Datei einfach:
1 | cp /usr/local/www/redmine/config/configuration .yml.example /usr/local/www/redmine/config/configuration .yml |
und setzen dort den attachments_storage_path auf ein sinnvolles Verzeichnis, in meinem Fall „/server/files/redmine“. Ich lege das Verzeichnis an:
1 2 | mkdir -p /server/files/redmine chown -R www:www /server/files/redmine |
und trage dann in usr/local/www/redmine/config/configuration.yml folgendes ein:
1 | attachments_storage_path: /server/files/redmin |
Ich lasse an dieser Stelle die E-Mail-Konfiguration mal aus, weil das recht spezifisch ist. Kommt ganz darauf an, was du brauchst, aber schau dir die Konfigurationsdatei einmal an und du wirst schnell verstehen, wie das funktioniert.
Wenn wir dann Apache starten (oder neustarten), können wir auf Redmine zugreifen. Die Standardzugangsdaten lauten:
Benutzername: admin, Kennwort: admin
Du wirst direkt aufgefordert, dein Kennwort zu ändern. Jetzt kannst du direkt loslegen.